Trotz des deutlichen Rückgangs der Flüchtlingszahlen halten die Stadt Göttingen und die Städtische Wohnungsbau an ihren Planungen zur Errichtung neuer Flüchtlingswohnheime fest. „Alle angeschobenen Bau- oder Umbauprojekte werden umgesetzt“, erklärt Detlef Johannson, Sprecher der Stadtverwaltung.
Einen Rückgang der Bautätigkeit gebe es nicht. Am Schützenanger (ehemaliger Landfahrerplatz, 3,2 Millionen Euro Kosten, Platz für 200 Geflüchtete, Fertigstellung Mitte Mai) und an der Europaallee/Holtenser Landstraße (7,8 Millionen Euro Kosten, Platz für 300 Geflüchtete, Einzug der ersten Bewohner Anfang Juli) werde gebaut. Auch der Umbau der ehemaligen Großmarkthalle auf der Siekhöhe (2,5 Millionen Euro Kosten, Fertigstellung ebenfalls Mitte Mai, Platz für 400 Geflüchtete) sei im Plan.
Planungen sind angelaufen
Für die Unterkunft am Rodeweg (5,5 Millionen Euro Kosten, Platz für 180 Geflüchtete) „sind die Planungen angelaufen“, erklärt Johannson. Für dieses Projekt soll die sogenannte „Blaue Halle“ an der Ecke Rodeweg/Elmweg abgerissen werden. Der Ankauf des ehemaligen Telekomgebbäudes an der Hannoverschen Straße (Platz für 200 Geflüchtete) durch die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung (GWG), so Johannson, „soll im Mai in trockene Tücher kommen, so dass auch dort anschließend die Umbauarbeiten beginnen können“.
Auch die Planungen für die beiden von der Städtischen Wohnungsbau betreuten Flüchtlingswohnheimen am Hagenweg (Platz für 100 Geflüchtete) und am Albrecht-Thaer-Weg würden durch die aktuell rückläufigen Flüchtlingszahlen nicht berührt, erklärt Wohnungsbau-Chefin Claudia Leuner-Haverich: „Es soll weiterhin in der geplanten Form umgesetzt werden.“ Am Hagenweg hätten die Bauarbeiten deshalb noch nicht begonnen, „weil sich die Erteilung der Baugenehmigung verzögert“.
Auch am Albrecht-Thaer-Weg laufe alles wie geplant weiter. Voraussichtlich Anfang Mai solle der Bauantrag gestellt werden. Im Mai soll es hier außerdem eine Bürgerinfo durch die Stadt geben.
Nachnutzungen vorgesehen
Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass es für die Unterkünfte Europallee, Rodeweg, Hagenweg und Nohlstraße Nachnutzungen wie soziales oder studentisches Wohnen geben kann. Die umgebaute Gewerbehalle auf der Siekhöhe und Unterkünfte, die in Holzmodulbauweise erstellt werden wie am Schützenanger, seien hingegen nicht auf dauerhafte Wohnnutzung ausgelegt.
Quelle: Artikel im Göttinger Tageblatt vom 10.04.2016 Link zum GT-Artikel vom 10.04.2016