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Ein Fest der Begegnung haben die 150 Bewohner des Flüchtlingsheims auf der Göttinger Siekhöhe am Freitag gefeiert. Hunderte Göttinger sowie Flüchtlinge aus anderen Einrichtungen kamen. Es gab ein internationales Kulturprogramm. Die Asylsuchenden servierten selbst zubereitete Speisen.

„Ich komme regelmäßig auf die Siekhöhe, weil ich hier einen Deutschkurs besuche“, erzählte Diabaté Fofy, der von der Elfenbeinküste stammt. Er wohne im Heim an der Europaallee. Seit drei Monaten sei er in Deutschland. „Ich habe früher auf der Siekhöhe gewohnt, bevor ich in die Flüchtlingsunterkunft auf dem Schützenanger gezogen bin“, berichtet Abdulrahed Alanin aus Eritrea, der seit sieben Monaten in der Bundesrepublik ist. Er komme immer mal wieder zurück auf die Siekhöhe, um Freunde zu treffen. Deutsch lerne er im Haus der Kulturen. Derzeit hoffe er auf ein Praktikum als Maschinenführer.

„Wir haben hier jeden Tag zahlreiche Flüchtlinge aus anderen Einrichtungen zu Gast“, bestätigte Lars Willmann, der Koordinator für Soziales im Heim. Ein Treffpunkt sei der große Aufenthaltsbereich in der früheren Gewerbeimmobilie, erläuterte der Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes. Das DRK betreibt die Einrichtung. Andererseits, so Willmann, schliefen von den 150 Bewohnern, darunter 30 Frauen, selten mehr als 110 Personen auf der Siekhöhe. Die anderen übernachteten bei Familienangehörigen oder Freunden.

Zahlreiche Nationen sind in der ehemaligen Lagerhalle untergebracht. Zum Fest präsentierten sie ihre Heimatländer auf großen Plakaten. Sie bereiteten auch die Speisen für das Fest zu. Da gab es zum Beispiel persischen Kartoffelsalat, den arabischen Kichererbsenbrei Hummus oder kurdisches Jiji, mit Frischkäse gefüllte Kartoffeln.

Meral Bayrak von der städtischen Erziehungsberatung informierte über ihre Arbeit. „Flüchtlinge mit Kindern haben meistens erst einmal andere Sorgen als Kindererziehung. In der Regel bitten uns nicht die Eltern, sondern die Kindergärten und Schulen um Hilfe.“ Jaklin Alhamoud aus Syrien, die mit ihrem Mann in Grone lebt, verkaufte T-Shirts gegen Fremdenfeindlichkeit. „Der Erlös ist für ein Kochprojekt auf der Siekhöhe bestimmt“, sagt sie. Die Flüchtlinge kochen sonst nicht selbst. Sie werden verpflegt.

Auf der Bühne sang unterdessen der Afghane Badel Safi begleitet von einem Tabla-Spieler. Die Gruppe Sambatida tanzte Samba. Martin Matongo spielte afrikanischen Rumba.

Quelle: Artikel im Göttinger Tageblatt vom 01.10.2016 ( Link zum Original-Artikel im GT )