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Propst Bernd Galluschke hat einen Korb mit Laurentius-Broten mitgebracht, Bürgermeister Wolfgang Nolte (CDU) eine Stracke. Hunderte Duderstädter und Flüchtlinge trafen sich am Sonntag zu einem internationalen Picknick auf der Marktstraße vor dem historischen Rathaus.

„Jeder bringt mit, was er hat; und am Ende reicht es für alle“, fasste Landrat Bernhard Reuter (SPD) die Botschaft des Treffens zusammen. Und die evangelische Pastorin Christina Abel, die gemeinsam mit Galluschke und Nolte zu den Schirmherren der Veranstaltung gehörte, erklärte unter Applaus: „Vielfalt ist das beste Mittel gegen Einfalt.“

„40 Helfer haben das Picknick organisiert“, sagte Koordinator Ingo Bickel. Die Pfadfinder stellten Tische und Bänke auf. Die Malteser kümmerten sich um das Buffet, zu dem jeder etwas mitbringen konnte. Ein Kulturprogramm mit Blasmusik, Gospel und Zauberei bot bis zum Nachmittag Unterhaltung.

„Ich liebe Deutschland“, bekannte Hassan Abdallah aus dem Libanon. Seit sieben Monaten ist er im Land. In seiner Heimat war er Elektriker, jetzt ist er beim Duderstädter Bildungsträger Gab in der Schneiderwerkstatt. „Danke für die Gastfreundschaft“, sagte Jamil Ibrahimkhil aus Afghanistan. Früher hat er als Polizist gearbeitet. Jetzt tischlert er bei der Gab.

Ebenfall aus Afghanistan stammt der 18-jährige Asif Bahrami. Mit seiner Mutter und drei Brüdern lebt er in Nesselröden. Vor acht Monaten sind sie nach Deutschland gekommen. „Zu Hause waren wir Bauern“, erinnert er sich. Nun besucht er die Berufsbildenden Schulen. Automechaniker will er werden. Manchmal fehlen ihm noch die deutschen Worte. Er ruft Christa Gerstenberg dazu. Sie hat vor 45 Jahren als Entwicklungshelferin in Afghanistan Farsi, eine der Landessprachen, gelernt. Seither hat sie es nicht mehr gebraucht. Nun dolmetscht sie.

Quelle: Artikel aus dem Göttinger Tageblatt vom 14.08.2016 ( Link zum Original-Artikel im GT vom 14.08.2016 )