Kreisrat Marcel Riethig hat für den Landkreis Göttingen die Fördervereinbarungen für zwölf Familienzentren Plus und ein Familienzentrum Basis an die Träger-Institutionen übergeben. Insgesamt werden 750 000 Euro investiert.
Kreisrat Marcel Riethig hat am Dienstag für den Landkreis Göttingendie Fördervereinbarungen für zwölf Familienzentren Plus und ein Familienzentrum Basis an die Träger-Institutionen übergeben. Drei werden neu geschaffen, acht bestehende Familienzentren weiterentwickelt, die Förderung von einem FamilienzentrumPlus weitergeführt und ein neues Basisfamilienzentrum eingerichtet. Insgesamt wird jedes FamilienzentrumPlus jährlich mit 60000 Euro unterstützt. Davon entfallen 56100 Euro auf den Landkreis und 3900 Euro auf die jeweilige Gemeinde. Die Familienzentren Basis erhalten jährlich 16100 Euro vom Landkreis und ebenfalls 3900 Euro von den Gemeinden. Mit den drei bereits bestehenden Basisfamilienzentren fördert der Landkreis nun 16 Familienzentren im gesamten Kreisgebiet.
Familienzentren als Präventionsmaßnahme
„Wir setzen hier ganz bewusst einen Schwerpunkt“, sagte Riethig. Die Einrichtung weiterer und die Entwicklung bestehender Familienzentren sei eine strategische Entscheidung für Prävention, die sich mit einem „Grunddilemma“ erklären lasse: „Unsere Systeme finanzieren eigentlich das, was sie zu verhindern versuchen.“ So gebe es beispielsweise Frühförderung für Kinder erst, wenn das Gesundheitsamt „den Stempel drunter gesetzt und gesagt hat, das Kind ist so kaputt, da muss jetzt was passieren.“ Die sozialen Systeme in Deutschland „finanzieren, wenn Menschen in Notsituationen kommen, sie finanzieren aber ganz wenig, um zu verhindern, dass Menschen in Notsituationen kommen.“ Mit den Familienzentren solle deshalb früher angesetzt und dort, wo Probleme entstünden, radikal umgesteuert werden.
Eine weitere Herausforderung, der sich mithilfe der Familienzentrengestellt werden soll, seien veränderte Familienstrukturen. So gebe es kaum noch Großfamilien, dafür aber viele Alleinerziehende. Aus diesen gesellschaftlichen Veränderungen heraus entstünden viele Fragen, für die es Anlaufstellen geben müsse. „Familien suchen Rat und benötigen Hilfe“, sagte Riethig.