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Was bitte sind „BOB3“, „Calliope“, „little Bits“, „MakeyMakey“ oder „Ozobots“? Mit diesen Lernmaterialien arbeiten Schülerinnen und Schüler in Osterode seit Schuljahresbeginn im Fach Informatik.

In einem einmaligen Projekt haben sich sieben Schulen der Stadt Osterode zu einem Informatiknetzwerk zusammengeschlossen. Regelmäßig treffen sich Lehrer der vier Grundschulen Jacobitor, Dreilinden, Röddenberg und Lasfelde mit Kollegen der Hauptschule Neustädter Tor, der Realschule am Röddenberg und des Tilmann-Riemenschneider-Gymnasiums im in der Außenstelle des Kreismedienzentrums Göttingen, um sich gemeinsam in Informatik fortzubilden und Materialien und Unterrichtskonzepte zu erproben.

Räume im Medienzentrum

Dafür stellt das Medienzentrum in Osterode Räume und Materialien sowohl für Fortbildungen als auch für die Lerngruppen der Projektschulen zur Verfügung. Gefördert von der Stiftung Niedersachsenmetall konnten die zu Beginn genannten Lernmittel als Klassensätze angeschafft werden. Darüber hinaus sind auf dem Server des Medienzentrums zahlreiche didaktische Materialien für den Unterrichtseinsatz gespeichert.

Medienberatern des Niedersächsischen Landesinstituts für Qualitätsentwicklung (NLQ) bereiten das Unterrichtsmaterial vor, erproben es mit den Projektlehrkräften und setzen es dann im Unterricht ein. So entstehen im Laufe des Projektes praxiserprobte Unterrichtsbausteine, die später dann auch von anderen interessierten Schulen im Landkreis genutzt werden können.

Eine erste Zwischenbilanz

Beim jüngsten Netzwerktreffen waren außer den 20 Lehrkräften auch Eltern und Förderer des Projekts eingeladen. Nach einigen Monaten Unterricht konnten Schülerinnen und Schüler erste Unterrichtsergebnisse präsentieren. Mit vor Freude und stolz strahlenden Gesichtern erklärten sie, wie man beispielsweise Ozobots mit Filzstiften programmiert oder mit einem MakeyMakey ein elektronisches Piano baut.

Alle waren sich einig: In der kurzen Zeit konnten beeindruckende Ergebnisse erzielt werden. Für den medienpädagogischen Berater Martin Taufmann bot das Treffen eine willkommene Gelegenheit, allen Beteiligten zu danken.

Die Stiftung Niedersachsenmetall hat mit zahlreichen Sachspenden die materielle Grundlage gelegt. Der Landkreis Göttingen stellt Räume und Technik des Medienzentrums, das NLQ und die Hochschule Hannoverhaben viele Unterrichtsideen geliefert und die medienpädagogischen Berater helfen bei der Fortbildung und Umsetzung vor Ort.

Netzwerk soll wachsen

Ein besonderer Dank galt allen Projektschulen und den engagierten Lehrkräften sowie den Lerngruppen. So könne es mittelfristig gelingen, Grundlagen im Programmieren und über das Funktionieren von IT zu vermitteln. „Das hat eine hohe Bedeutung für gesellschaftliche Prozesse und Diskussionen, dient nicht zuletzt der Talentförderung sowie der Berufsorientierung junger Menschen. Wir sind erst am Beginn eines langen Weges“, erklärte Martin Taufmann. Weitere Partner würden gesucht.

Informatik nimmt einen immer größeren Stellenwert in unserer Gesellschaft ein. Informatische Grundkenntnisse werden wichtiger und können in wenigen Jahren gleichbedeutend mit Kompetenzen in Deutsch, Sprachen oder Mathematik werden“, sagte Taufmann weiter. Er hofft, dass das Netzwerk wächst. Man solle nicht nur gutes Tun, sondern darüber sprechen, in der Hoffnung, dass sich Menschen in Firmen und in Hochschulen finden, die mithelfen, die Informatik an der Basis zu fördern.

Interessenten können unter taufmann@nibis.de Kontakt aufnehmen.

Von Petra Bordfeld (Göttinger Tageblatt vom 20.03.2019; Link zum Original-Artikel)