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Entsprechend dem jüngsten Flüchtlingsabkommens zwischend er Europäischen Union und der Türkei sind am Montag die ersten Flüchtlinge direkt aus Istanbul nach Friedland gebracht worden. Als Resettlement-Flüchtlinge sollen sie dort zwei Wochen bleiben und dann auf Kommunen verteilt werden.

Hannover/Friedland . Erschöpft wirkten die Neuankömmlinge in der Friedländer Erstaufnahmeeinrichtung: Die Augenringe der Kinder aus Syrien deuteten auf eine strapaziöse Reise hin, nur zögerlich wagten sie sich aus dem Reisebus. Die 32 Syrer, allesamt Familien, die am Montag Bussen in Friedland eintrafen, sind noch in der Nacht in Istanbul in das Flugzeug nach Hannover gestiegen – gemäß dem Abkommens zwischen der EU und der Türkei konnten sie auf dem direkten Weg legal nach Deutschland einreisen.

Befristete Aufenthaltserlaubnis

 

Dem Leiter der Friedländer Erstaufnahmeeinrichtung, Heinrich Hörnschemeyer, zufolge sollen sie nun medizinisch untersucht werden. Außerdem „können wir direkt mit Integrationskursen anfangen“, sagte er. Denn als sogenannte Resettlement-Flüchtlinge müssen die Neuankömmlinge kein Asylverfahren durchlaufen. Hannah Buschmann, Pressesprecherin der Landesaufnahmebehörde erklärte, das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) habe die Flüchtlinge ausgewählt.

Die Resettlement-Flüchtlinge erhalten in Deutschland nun eine befristete Aufenthaltserlaubnis und können sich dem niedersächsischen Innenministerium zufolge „eine sichere Lebensperspektive aufbauen“. Dementsprechend beschränkt sich der Aufenthalt in Friedland Hörnschmeyer zufolge auf zwei Wochen, anschließend sollen die Flüchtlinge auf niedersächsische Kommunen verteilt werden.

Von Griechenland in die Türkei

 

Es sei aber „noch nicht entschieden“, ob diese Vorgehensweise auch für weitere Flüchtlinge gelte, die Deutschland gemäß des Europäisch-Türkischen Abkommens vom 18. März gelte, sagte Buschmann. Damals wurde vereinbart, dass „irreguläre Migranten“ aus Griechenland zurück in die Türkei abgeschoben werden. Im Gegenzug wollen einige europäische Länder bis zu 72 000 syrische Flüchtlinge aus der Türkei aufnehmen.

Quelle: Artikel im Göttinger Tageblatt vom 04.04.2016 Link zum GT-Artikel vom 04.04.2016