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In die neue Flüchtlingsunterkunft im Hagenweg sind die ersten Bewohner eingezogen. Zu den ersten gehören drei alleinerziehende Roma-Frauen aus dem Neuen Weg. Nach Auskunft von Verwaltungssprecher Detlef Johannson hätten zwei der Frauen mit ihren fünf Kinder gemeinsam eine Drei-Zimmer Wohnung bewohnt.

„Nun konnten wir ihnen endlich getrennt voneinander jeweils eine Wohnung geben“, sagte Johannson. Die dritte Frau habe mit ihren drei Kindern in einer kleinen Ein- Zimmer Wohnung im Neuen Weg gewohnt.  Bei ihnen handele es sich um Frauen aus dem Kosovo, die aber zum Teil bereits seit 20 Jahren in Göttingen wohnten. Auch ein „afrikanisches“ Ehepaar mit drei Kindern geht, die zuvor „auch sehr beengt“ gewohnt hätten, sei aus dem Neuen Weg in den Hagenweg gezogen.

„Wir planen zurzeit nicht, weitere Familien aus dem Neuen Weg in den Hagenweg 6a ziehen zu lassen“, sagte Johannson. Er entkräftet damit Vermutungen von Anwohnern aus einem benachbarten Mietshaus, die befürchteten, dass mit den Roma die „Probleme aus dem benachbarten Neuen Weg“ in den Hagenweg verlagert würden. Während die Hagenweg-Anwohner im Neuen Weg einen Brennpunkt für Polizeieinsätze sehen, spricht Polizeisprecher Joachim Lüther von einer ganz normalen Situation dort – weder gebe es dort ein „besonderes Kriminalitätsbild“ noch mehr Polizeieinsätze als in anderen Vierteln.

Geplant sei, dass Flüchtlingsfrauen aus dem so genannten Weißen Haus im Hagenweg in die neue Unterkunft ziehen. „Wir sind mit den Frauen eng im Kontakt. Umzugspläne werden besprochen und bei entsprechendem Bedarf eben auch geändert“, erläutert Johannson. Die Verwaltung wolle, so es die Zuweisungslage erlaub, wie in anderen Quartieren „eine Durchmischung der Bewohnerschaft anstreben, um Ausgrenzungen zu verhindern“. Integration könne nur gelingen, wenn die Verwaltung „Quartiere nur für Flüchtlinge“ vermeide.

Für 3,1 Millionen Euro hat die Städtische Wohnungsbaugesellschaft die neue Unterkunft gebaut. Entstanden sind eine Zwei- und 17 Drei-Zimmer-Wohnungen. Nach Angaben von Claudia Leuner-Haverich, Geschäftsführerin der Städtischen Wohnungsbau, finanziere das Land den Bau mit Förderkrediten in Höhe von 2,3 Millionen Euro mit. Die Stadt Göttingen hat das Gebäude nach eigenen Angaben für fünf Jahre angemietet.

Hilfe für 1100 Menschen

Spendenzentrum: Seit seiner Eröffnung vor einen Jahr hat das Spendenzentrum bislang mehr als 1100 Geflüchtete versorgt. Kleidung, Schuhe, Schulbedarf und Hausrat hätten sie nach Auskunft der Stadtverwaltung bekommen. Durch Spenden der Firmen Zufall, Sycor und Sartorius seien die Mietzahlung bis Januar 2017 sichergestellt. Sponsoren, die ab Januar die Mietzahlungen übernehmen, würden gesucht, so die Stadtverwaltung. Sachspenden könnten in der Robert-Bosch-Breite 1 montags von 16 bis 19 Uhr, mittwochs von 8 bis 10 Uhr und sonnabends von 10 bis 12 Uhr abgegeben werden.

Quelle: Artikel im Göttinger Tageblatt vom 07.11.2016 ( Link zum Original-Artikel im GT )